Mehretappenfahrt

Mehretappenfahrt

460 Kilometer Anlauf für ein Radrennen? Wie schon in 2011, hatten sich einige Radsportler des Radsportclubs Grünberg eine mehrtägige Etappenfahrt als Ziel gesetzt.

Diesmal fiel die Entscheidung für eine eher ungewöhnliche Kombination aus Etappenfahrt mit anschließendem Radrennen. Das Motto der Fahrt lautete "Von Grünberg zum Waseberg" und gab damit schon einen ersten Hinweis auf das Ziel. Der Waseberg ist eigentlich kein richtiger Berg, sondern eine Anhöhe im Hamburger Stadtteil Blankenese. Trotz seiner Höhe von nur 78 Metern ist der Waseberg weit über die Grenzen von Hamburg bekannt, da die Auffahrt oft bei Radrennen eingebaut ist und mit einem Steigungswert von maximal 16% bei vielen Radsportlern schmerzhafte Erinnerungen weckt.

Am 16. August starteten C. Merkelbach, W. Möstl und F. Görge mit kleinem Gepäck zur Fahrt von Grünberg aus in die erste, ca. 150 Kilometer lange Etappe. Mit dabei waren zwei Ehefrauen im Begleitfahrzeug. Es ging in Richtung Treysa, um dann im Schwalmtal bis Wabern und schließlich im Tal von Eder und Fulda die Fahrt nach Kassel fortzusetzen. Hier konnte bei einer Pause auf dem Friedrichsplatz im Schatten der beeindruckenden Kunstinstallation "The Parthenon of Books" und anderer Kunstwerke der Trubel der gerade stattfindenden "Dokumenta 14" erlebt werden. Danach führte die Strecke entlang des Fuldaradwegs bis zum Tagesziel Hannoversch-Münden.

An Tag 2 mussten 154 Kilometer zurückgelegt werden. Auch diesmal hatte der Wettergott ein Einsehen und so fuhren die Radsportler entlang der Weser bis zur Gierseil-Fähre in Veckerhagen. Auf der Strecke von ca. 90 Metern über die Weser war keine Muskelkraft gefragt, sehr wohl aber anschließend bei der Fahrt über den zum Weserbergland gehörigen Bramwald in Richtung Northeim. Von hier folgte man dem Lauf der Leine bis zum Tagesziel Hannover.

Am dritten Tag der Tour, die über 166 Kilometer bis nach Hamburg führte, hatte das Wetterglück die Gruppe verlassen. Schon beim Start in Hannover regnete es und so blieb es auch auf dem gesamten Weg durch die Lüneburger Heide vorbei an Winsen/Aller, Bergen und Bispingen. Bei Fliegenberg wurde bei endlich trockenem Wetter die Elbe erreicht und von dort ging es, entlang des Elbedeichs, bis in die Hansestadt. Ein besonderes Erlebnis war die anschließende Fahrt durch den alten Elbtunnel, welche die Gruppe an das nördliche Elbufer brachte. Der folgende Samstag wurde als Ruhetag genutzt. Gleichzeitig stießen A. Möstl und L. Görge zur Gruppe, um am Sonntag gemeinsam mit Tausenden von begeisterten Radsportlern das größte Jedermannrennen Deutschlands, die EuroEyes-CYCLASSICS über die Distanz von 120 Kilometern zu bestreiten.

Am Sonntag fing es nach dem Start aus der Innenstadt durch den Hafen nach Süden. Die Überfahrt der Köhlbrandbrücke sowie die fantastische Stimmung der Fans am Streckenrand sind unvergessliche Erlebnisse. Die Strecke führte weiter auf abgesperrter Strecke nach Buchholz, ostwärts in weitem Bogen bis nach Brakel und dann zurück auf dem Weg nach Norden, entlang der Elbe bis nach HamburgEine besondere Herausforderung in der Schlussphase des Rennens war der starke Nordwest-Wind, der manche Fahrergruppe buchstäblich auseinander pustete. Zurück in der Innenstadt sprinteten die Sportler über Jungfernstieg und Gänsemarkt ins Ziel auf der Mönckebergstraße. Und wer der Ansicht war, dass bei einer Fahrt durch das Hamburger Umland alles flach ist, wurde durch die Hügel in der Nordheide, die sich auf immerhin 650 Höhenmeter summierten, auch eines Besseren belehrt. Die Teilnehmer des Teams RSC Grünberg hatten jeden Grund, stolz zu sein, als sie erschöpft, aber hoch zufrieden die Ziellinie überquerten. So war der Renntag ein gelungener Abschluss einer erlebnisreichen Tour. Am Nachmittag wurde noch der Zieleinlauf des Profirennens verfolgt und hinterher konnten die Grünberger sogar noch einige Profis, wie André Greipel, Marcel Sieberg und Rick Zabel zu einem gemeinsamen Foto überreden.

(Team RSC Grünberg am Start der Cyclassics)

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